Samstag, 12. April 2008

Heidi Knadenlos

Tief schaut Heidi Klum dem Mädchen in die Augen, lässt es eine Ewigkeit lang zappeln und spricht ein paar Worte, die sich keine Schülerin von ihrer Lehrerin gefallen lassen würde - und wieder löst sich der Traum von der Karriere als Model in Tränen auf.

„Germany’s Next Topmodel“ ist ein absolutes Muss und zählt zusammen mit „Deutschland sucht den Superstar“ zu den Quotenbringern des Fernsehens. Junge Menschen träumen von Karrie-ren, für die die meisten nicht entfernt begabt genug sind, und lassen sich dafür von etablierten Proleten und Modepüppchen gnadenlos fertig machen.

So weit so schlecht werden eben die Träume von Durchschnittsmenschen ausgenutzt. Be-merkenswert finde ich allerdings, mit welcher Leidenschaft gerade Jugendliche diese Sendungen anschauen. Ist es Schadenfreude über die Versager? Ich denke nicht. Viel eher spielt Solidarität mit anderen eine Rolle, die auch nicht mehr können, als man selbst, und die stellvertretend für einen die Karriereträume – und ihr Zerplatzen – durchleiden.

Beide Sendungen zelebrieren eine Welt, die wohl so ist wie sie ist – leistungsorientiert und menschenverachtend .

Die Kirche ist so ziemlich das Gegenteil davon. Hier wird jeder so angenommen, wie er ist, und der Wert eines Menschen ergibt sich nicht aus seiner Leistung, sondern aus der Liebe, zu der Gott uns Menschen befähigt hat.

Junge Menschen spüren das. Wohl deshalb fühlen sich so viele Jugendliche in der kirchlichen Jugendarbeit so wohl.


Das meint Ihr
Matthias Treiber

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