Mittwoch, 16. Mai 2007

KIrche, Knut und Pfingsten

Der katholische Theologe Johann Baptist Metz hat bei der Frage nach der Bedeutung der Kirche diese einmal mit einem Elefanten und dessen Gedächtnis verglichen. "Elefanten vergessen nicht, sie tragen nach. Mit ihrem Elefantengedächtnis hat auch die Kirche buchstäblich ein nachtragendes Wesen. Sie trägt uns, den ins Vergessen Verliebten, eine Jahrtausende alte Geschichte nach.“

Ich finde das Bild sehr treffend, denn wie der Elefant ist auch die Kirche eher unansehnlich, grau und etwas schwerfällig, im Gegensatz zum knuddeligen Knut eher medienuntauglich, dabei aber eine große Gelassenheit ausstrahlend und wen man genau hinschaut mit ungemein offenen Augen und einem guten Gehör ausgestattet.

Und dann, wie von Metz gesagt, trägt die Kirche unserer schnelllebigen, selbstverliebten und an die Gegenwart gefesselten Welt eine Jahrtausende alte Geschichte nach, die Geschichte, dass der Mensch ein göttliche Würde hat und niemals Zweck werden darf, dass nicht Eigennutz sondern Liebe der entscheidende Antrieb sein soll, dass die Welt nicht zufällig und bedeutungslos ist, sondern einen letzten Sinn hat.

Dieser Tage feiern wir ja mit den Pfingstferien auch den Geburtstag der Kirche – auch daran erinnert dieser „graue Elefant“ mit seinem historischen Gedächtnis.