Dienstag, 12. Februar 2008

Ich bin dann mal da

Genug weg gewesen, möchte ich den Pilgern in den Fußstapfen von Hape Kerkeling zurufen. Der Jakobswegboom ist ja wirklich beeindruckend. Auch wir Heilbronner Pfarrer haben schon eine kleine Etappe auf dem Weg nach Santiago – zwischen Weingarten und Meersburg – hinter uns, und eines Montags den Jakobsweg vom Pfarrhaus in Sontheim bis nach Eppingen zu gehen, fand ich auch ganz cool.

So langsam könnte man die Kirche allerdings auch wieder im Dorf lassen, respektive dort aufsuchen. Wer sich auf dem Pilgerweg an Leib und Seele etwas Gutes getan hat, steht ja vor der Frage, wie er damit umgeht, wenn er wieder zurückgekehrt ist. Lässt sich gutes, richtiges Leben nur auf Wegen in der Ferne entdecken? Ehrlicherweise ist es tatsächlich so, dass man zuweilen weg muss, um wieder richtig da zu sein. Das gilt nicht nur für das Pilgern, sondern für jeden Urlaub und manchmal sogar für einen abendlichen Kneipenbesuch.

Diesen anderen Blick kann man aber mit in den Alltag nehmen: Glaube als verändernde Kraft spüren. Die Dinge anders sehen – die Beziehungen und die Aufgaben, die vermeintlichen Pflichten und die vermeintlichen Freiheiten.

Auch hier, in unserem alltäglichen Leben, gibt es unendlich viel zu entdecken und zu gestalten. „Macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist,“ heißt es schon beim Propheten Hesekiel – am besten gleich hier und heute. Der Besuch unserer Gottesdienste hilft dabei – nicht nur in Santiago di Compostela.

Mit den besten Wünschen

Ihr

Matthias Treiber