Montag, 8. Oktober 2007

Atheisten-Wahn?

Atheisten kennzeichnet ja vor allem eines: Dass sie vom Glauben an Gott nicht loskommen. So auch Richard Dawkins, der Erfinder des angeblich „egoistischen Gens“. In seinem Buch „Der Gotteswahn“ kann er denn auch nicht anders, als uns Christen als Wahnsinnige abzutun – mit solch einem Eifer, dass ihn sogar die Süddeutsche Zeitung als „atheistischen Hassprediger“ tituliert.

Leider liegt das liberale Blatt damit nicht ganz falsch. Dawkins macht den Glauben für alles Unglück und für alle Verbrechen in der Welt verantwortlich. Dabei ignoriert er die zuweilen durchaus nachdenkenswerte Religionskritik der Neuzeit und genügt sich in der arroganten Pose des Aufklärers.

Dawkins entgegenzutreten ist allerdings einfach. Von Philosophie und Theologie hat er schlichtweg keine Ahnung, und für die größten Mörder der Menschheitsgeschichte – Hitler, Stalin und Mao – wird man Jesus wohl kaum verantwortlich machen können.

Dawkins Buch ist vielleicht fast so etwas wie ein letztes Aufbäumen der Gottlosigkeit, die inzwischen “out“ ist. Wir in der Kirche müssen den Blick auf andere Gefahren für den Glauben richten. Die Bedrohung liegt heute nicht mehr im Atheismus, sondern wohl eher im Fundamenta-lismus, der den Glauben nicht angreift, sondern diskreditiert. Hier muss die Kirche klar auf Kurs bleiben: am Liebesgebot Jesu orientiert, aufgeklärt, hoffnungsfroh und voller Gottvertrauen.

Das meint

Pfarrer Matthias Treiber