Montag, 16. April 2007

"Auferstanden von den Toten?"

Wenn ich sage, dass es mir nicht schwer fällt, an die Auferstehung Jesus zu glauben, ernte ich oft befremdliches Erstaunen. An Jesus zu glauben, an seine Botschaft von der Liebe Gottes, gut, aber "am dritten Tage auferstanden von den Toten", wie die Konfirmanden gerade lernen...?

Mir fällt es leicht, daran zu glauben, weil die biblischen Erzählungen davon so glaubwürdig sind: kein Triumpfgeschrei, sondern Furcht erfüllt die Frauen am leeren Grab und die Jünger Jesu - kein Mensch würde sich die Auferstehung so ausdenken oder einbilden.

Doch diese Erzählungen für wahr zu halten, heißt noch nicht, glauben. Glauben ist mehr. An die Auferstehung zu glauben, heisst, dem Leben und der Liebe den ersten Rang einzuräumen, heisst, so zu leben, dass man sieht: Wir stehen für ein Leben in Liebe - trotz Not und Tod.

"Die Liebe, die uns leben lässt, kann selber niemals sterben" sagt Eugen Drewermann zum Ostermorgen. Einfacher gesagt: Es lohnt sich, ein liebevoller Mensch zu sein, weil darin der Sinn des Lebens liegt, der von keinem Tod verneint werden kann.

Mittwoch, 4. April 2007

Car-Freitag

Jeden Freitag der gleich Ärger - diese Woche am Feiertag Karfreitag zwar nicht, dafür ist es aber umso schmerzhafter:

Da wirbt ein Heilbronner Autohaus auf der ersten Seite der Lokalzeitung mit „Car-Freitag“ für seine Objekte der Begierde. Man sollte eigentlich denken, dass sich diese Werbung von selbst verbietet. Sie ist weder witzig, noch originell, noch gibt es einen hintergründigen Bezug – außer vielleicht zu den Kreuzen, die am Rande unserer Landstraßen zu sehen sind, aber daran denken die Autoverkäufer gewiss nicht.

Derartigem Werbeblödsinn steht entgegen, dass der Karfreitag nicht nur als bedeutendster evangelischer Feiertag gilt, sondern auch der Tag ist, an dem viele des gewaltsamen Todes Jesu gedenken. So dürfte man erwarten, dass solch eine Werbung aus Respekt vor Menschen, denen der Karfreitag etwas bedeutet, unterbleibt. Was also tun?

Um mich über solch einen Reklame-Blödsinn aufzuregen, sind mir meine Nerven zu schade. Da übe ich aus diesem Anlass lieber Gelassenheit – und denke darüber nach:

• Greift die Werbung mich oder meinen Glauben an? Eigentlich nicht, dazu ist das zu primitiv.

• Wären die Werbetexter wohl auch so mutig, wen es um einen Feiertag einer anderen Religion ginge? Vermutlich nicht.

Und dann denke ich: Man muss sich von Werbung ja nicht beeinflussen lassen. So wenig wie übrigens wie von dem Hype an den verkaufsoffenen Sonntagen.