Freitag, 27. Juli 2007

Dem Papst sein Dank!

Die überflüssige Herabwürdigung der evangelischen Kirche durch den Papst hat ungeahnt positive Wirkungen für uns Protestanten entfaltet. Fast müsste man Ratzinger für die Welle der Sympathie dankbar sein, die der evangelischen Kirche entgegenschlägt, angefangen von der Zentrale der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover, bei der zahlreiche Briefe und e-Mails eingingen, bis hin zu katholischen Gemeinden vor Ort, die in Offenen Briefen und Unterschriftenlisten ihr Unverständnis für diesen Affront aus Rom ausdrückten.

Theologische Unterschiede beim Selbstverständnis der jeweiligen Kirchen sind das Eine, das man respektieren muss, entscheidender ist gegenwärtig aber die Frage, warum ausgerechnet ein deutscher Papst eine zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig überflüssige Diskussion lostritt.

Zu Recht haben die evangelischen Bischöfe darauf verzichtet, in gleicher Weise Kritik am katholischen Kirchenverständnis zu äußern. Allerdings wird damit wohl leider bei der Ökumene alles beim Alten bleiben: Die evangelische Kirche in ihrer ganzen Breite und einzelne katholische Christen und Priester vor Ort werden die Gemeinsamkeit der Christen suchen und in gegenseitigem Respekt miteinander leben, während aus Rom allezeit Brems- und Störmanöver zu befürchten sind.

Sei’s drum! Die Ökumene vor Ort ist stark genug, um auch dies auszuhalten.

Das meint
Ihr

Matthias Treiber