Dienstag, 21. Oktober 2008

Wo Träume wahr werden


Man mag das Motto der Disney-Parks „Where dreams come true“ belächeln, aber die Populärkultur produziert und präsentiert immer wieder diese wohlig-schauerlichen Erlebnisse, dass Träume tatsächlich wahr werden können.

Jüngstes Beispiel ist die britische Casting-Show „Britain’s Got Talent“, wo selbst dem dortigen Dieter-Bohlen-Verschnitt die Stimme weg blieb, als ein kleiner Mann mit krummen Zähnen ein großes Publikum mit einer Arie von Puccini zu Tränen rührte. Der ehemalige Handy-Verkäufer Paul Potts ist inzwischen ein gemachter Mann und auf Welt-Tournee, während wir kleinen Normalbürger uns mit ihm freuen dürfen, dass so etwas möglich ist: dass Träume wahr werden.

Ein unbedarfter Nobody war Potts natürlich nie. Hinter ihm liegen nicht nur Jahre im Kirchenchor, sondern auch eine grundsolide Gesangsausbildung und der Wille, aus seinem Gesangstalent etwas zu machen. Ohne eigene Anstrengung wird man eben auch im populären Klassikgeschäft nichts.

Und Philosoph ist Potts auch. Seine Dissertation schrieb er über die Frage des Bösen und des Leidens in einer von Gott geschaffenen Welt. Neben den philosophische Überlegungen gibt es darauf für mich nur eine Antwort, die trägt, die des Glaubens: Dass Gott gerade mit denen ist, die leiden, die Trauer tragen, die im Leben zu kurz kommen und die nicht mithalten können. Was uns belastet, wird Gott nicht einfach wegnehmen, aber er nimmt uns an der Hand und zuweilen führt er uns auf Wege, wo unsere Träume wirklich wahr werden.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Treiber

Dienstag, 14. Oktober 2008

Danke zum Erntedank

Bei Google steht es 99 zu 403 Millionen. So oft jedenfalls sind die Begriffe „Danke“ und „Bitte“ dort gelistet. Nur auf jede vierte Bitte folgt also ein Dank. In der Musik ist es wohl ähnlich. Arg häufig wird dort auch nicht „Danke“ gesagt. Gewiss, „Thank You for the Musik“ von Abba, klingt immer noch ganz toll, aber sonst?

Immerhin gibt es noch „Danke für diesen guten Morgen“ von Martin Schneider. Es gehörte schon bei „Sie wünschen – wir spielen“ zu den beliebtesten Kirchenliedern. Noch heute erklingt es bei vielen Hochzeiten und Familiengottesdiensten – nun auch wieder zu Erntedank. Und Danke sagen sollte man tatsächlich öfters:

Für Gesundheit und für die Familie und Freunde natürlich – und für die Kraft, eine Krankheit zu ertragen und manche Einsamkeit dazu.

Für Frieden, Freiheit und Wohlstand in unserem Land – und für die Menschen, die öffentliche Verantwortung dafür wahrnehmen.

Für eine gute Ernte und einen guten Tropfen – und für die manchmal ärgerliche Erinnerung daran, dass auch das Maßhalten nötig ist.

Für alle Bewahrung auf allen Wegen des Lebens – und für manche Erfahrung von Grenzen, die uns vor uns selbst bewahren.

Dafür möchte ich an Erntedank danken.

Ihr
Matthias Treiber